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Geschichte

Kirchenöffnung: zu den Gottesdienstzeiten

Am 4.Advent des Jahres 1962 wurde die Stephanuskirche geweiht.
Die Krooger Künstler Heinrich Basedow und Willi Langbein erarbeiteten Pläne, die zur Grundlage der Ausführung durch den Architekten Ernst Mackh führten.
Der Streit um die Krooger “Basilika” ging jahrelang hin und her und gelangte in Presse und Kirchbauliteratur. Ein ausführliches Kirchbautagebuch und die gesammelten Druckerzeugnisse geben davon Kunde.

Basilika (=Königshalle) – so steht es in dem “Ev. Kirchenlexikon” – heißt das monumentale Gottesdienstgebäude seit der konstantinischen Zeit. Das Äußere einer Basilika ist schlicht, dem Gottesdienst dient eine Säulenhalle (Langhaus, Mittelschiff), die, von 2 Seitenschiffen begleitet, in einer Apsis (halbrunde Altarnische) endet. Das Mittelschiff ist höher und breiter als die Seitenschiffe und wird durch Oberfenster oberhalb der Seitenschiffe erhellt. Solche Basiliken entstanden im 1. Jahrhundert nach Chr. Die Stephanuskirche ist in Anlehnung an eine mittelalterliche Basilika erbaut. Sie fasst im Mittelschiff etwa 200 Personen, zu denen in den Seitenschiffen noch viele andere kommen können. Über dem Altartisch, auf dem zwei schöne, altgotische Leuchter und ein Barockleuchter aus Schleswig (1752) stehen, hängt ein Kruzifix aus Lindholm (1490).

Das Besondere der Krooger Kirche sind einige sehr schöne Nebenräume (Sakristeien). An das Rund der Apsis schließen sich in einem Bogen Sakristeien für den Pastoren, für den Kirchenvorstand und für den Küster an. Unter der Kirche finden wir eine Krypta, die von Januar bis Gründonnerstag zu Gottesdiensten, Amtshandlungen und Versammlungen gebraucht wird. Alles in allem ist unsere Stephanuskirche eine sehr gut überlegte und höchst bemerkenswerte Kirche – eine romanische Kirche des 20. Jahrhunderts.

Aus der Chronik

09.Sep. 1950 Pastor Theodor Pinn wird mit dem Pfarrbezirk der Orte Kroog, Rönne, Moorsee und Schlüsbek betraut.
07.Nov. 1950 Beginn eines eigenen pfarramtlichen Dienstes in Rönne, Moorsee und Kroog
01.Dez. 1950 Ein Bezirksvorstand wird gewählt
07.Dez. 1950 Erster Konfirmandenunterricht im Krooger Wasserturm
18.Dez. 1950 Erster Kindergottesdienst
16.Jan. 1951 Erste Zusammenkunft junger Mädchen
30.März 1951 Erster Jung-Männerabend
05.Apr. 1951 Beginn des Umbaus des Spritzenhauses zur Friedenskapelle
06.Mai 1951 Weihe der Friedenskapelle durch Bischof Halfmann und Propst Asmussen
07.Mai 1951 Erstes Läuten der Betglocke
04.Dez. 1951 Erste Bibelstunde
19.Jan. 1952 Bildung der dritten Pfarrstelle in der Gemeinde Elmschenhagen mit dem Amtssitz in Kroog
02.März 1952 Einführung von Pastor Pinn in Elmschenhagen
26. Apr. 1953 Einweihung der Kapelle “Zum ewigenTroste”
20.Sep. 1953 Einweihung der Orgel
26.Sep. 1953 Erste geistliche Abendmusik mit der neuen Orgel
im Juli 1956 Auswahl des alten Thingplatzes an der Sonthofener Straße für den Bau der Kirche

Kunstwerke in der Stephanuskirche

Darstellung: gekreuzigter Christus
Objekt: Triumphkreuz
Datierung: 1470/80
Künstler: unbekannt
Material: Eichenholz
Standort: Chorbogen der Stephanus-Kirche

Maße Kreuz:
Höhe: 2,06m
Breite: 1,56m
Tiefe: 0,03m

Maße Christus:
Höhe: 1,20m
Breite: 1,08m
Tiefe: 0,27m

Das Triumphkreuz

Das spätgotische Triumphkreuz stammt aus der Kirche in Lindholm. Bis zur Erbauung der Stephanus-Kirche hing es in der Friedenskapelle in der Berchtesgardener Straße. Seit dem 4. Advent 1962 hängt das Triumphkreuz im Chorbogen der Stephanus-Kirche. Das Triumphkreuz hängt an einer Metallstange im Chorbogen. Es ist holzsichtig, nur die Kontur des Kreuzes wird durch eine rote Linie betont. Der Christus hängt mit fast waagerechten Armen am Kreuz. Die Hände sind geöffnet, die Finger leicht gekrümmt. Die Kreuznägel gehen mittig durch die Handflächen. Der Kopf ist leicht nach vorne geneigt, die Augen sind geschlossen und der Mund ein wenig geöffnet. Seitlich fallen zwei lange Locken auf die Schultern, der kurze Bart ist gegabelt. Die Dornenkrone ist in reisigform gearbeitet, die Dornen sind eingesetzt. Der Rippenbogen und die Brustwarzen sind herausgearbeitet, ebenso der Bauch und der Bauchnabel. Das Wundmal befindet sich unterhalb seines rechten Rippenbogens. Das schmale Lendentuch ist auf der linken Hüfte geschürzt. Die Füße sind übereinander gelegt und der Kreuznagel steckt im vorderen Fuß.Das Kreuz und der Korpus sind aus Eichenholz gearbeitet. Das Kreuz hat quadratische Enscheiben und seitlich am Kreuzstamm und -balken Kreisscheiben. Der Stammbalken ist leicht konisch gearbeitet. Er ist oben etwas breiter als unten. Der vollplastische massive Christus ist in einem Stück gearbeitet, die Arme sind an den Schultern eingezapft und mit je zwei Schmiedenägeln gesichert.

Das Triumphkreuz ist für eine farbige Fassung gearbeitet. Die erste Fassung des Kreuzes zeigte auf den Endscheiben farbige Kreise mit den Evangelisten. Im Streiflicht sind die Bindemittelreste einer barocken ornamentalen Bemalung zu erkennen. Das Muster auf der oberen Endscheibe zeigt ein großes Herz mit Blättern und einer Palmette obenauf. Die drei anderen Endscheiben zeigen eine Blüte aus vier herzförmigen Blütenblättern. In den Ecken sind französische Lilien. Auf Schwarz-Weiß-Fotos aus dem Archiv des schleswig-holsteinischen Landesamt für Denkmalpflege sind zwei spätere Fassungen dokumentiert: Ein Foto von 1902 zeigt einen monochromen hellen (weißen?) Christus ohne Kreuz. Das Foto von 1935 zeigt das Kreuz einfarbig mit dunkler Kontur, der Christus ist farbig gefasst: Die Haare waren dunkel, das Lendentuch weiß. 1956 renovierte der Krooger Künstler Heinrich Basedow das Triumphkreuz. Die Bemalung des Kreuzes und die farbige Fassung des Christus wurden abgenommen. Das Kreuz erhielt auf der Vorderseite nur eine rote Kontur aus Ölfarbe. Und er ließ das Stahlkreuz anfertigen, dass zur Stabilisierung und zur Aufhängung am Kreuz angeschraubt wurde. (Aus dem Bericht von Tatjana Wolff.)
(Frau Wolff ist Restauratorin für gefasste Holzskulpturen und Gemälde. Durch sie wurde Im Frühjahr 2009 das Triumphkreuz restauriert.)