...und nimmst mich am Ende mit Ehren an!
(Psalm 73, 24)
– eine alte Frau, bettlägerig, möchte noch einmal das Abendmahl erhalten, bevor sie stirbt
– eine junge Frau, die weiß, dass sie an Krebs sterben wird
– eine Familie, die einen ihrer neugeborenen Zwillinge nach 5 Tagen verliert
– ein Mann, der sagt: “Wenn ich einmal sterbe, dann möchte ich anonym beerdigt werden!”
– ein anderer: “Wenn ich schon sterben muss, dann möchte ich am liebsten umfallen und tot sein. Bloß nicht lange liegen und leiden!”
– eine Familie, die nach einer Nachtwache am Bett des Verstorbenen eine Aussegnungsfeier wünscht
– ein Pastor/eine Pastorin, der/die mit der Polizei die Nachricht vom Unfalltod überbringt
Abschied und Tod haben viele Gesichter. Menschen, die die Chance haben und bewusst Abschied nehmen, finden bei aller Trauer gerade darin oft Trost: ich habe sie oder ihn noch einmal gesehen, ich habe Abschied nehmen können. Doch die Beispiele oben zeigen, dass das nicht immer möglich ist und jeder Tod andere Wunden reißt.
Manchmal heißt es, dass unsere Zeit und Gesellschaft den Tod verdrängt und tabuisiert. Für den christlichen Glauben gilt das nicht. In ihm wurde vom Alten über das Neue Testament und die ars moriendi [die Kunst des Sterbens] im Mittelalter bis heute die Einsicht festgehalten:
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
(Psalm 90, 12)
– zum Leben. Denn weiter heißt es dort: “Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.” Viele Fragen stellen sich heute anders als zur Zeit dieses Psalmwortes, weil die technische Medizin Leben verlängern und Schmerzen mildern kann. Das ist oft genug ein großer Segen, der uns allerdings auch neue Verantwortung auferlegt, weil wir ein Stück Macht über den Tod gewonnen haben.
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Der christliche Glaube verkündet mit dem Auferstandenen die Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort über das Leben eines Menschen hat.
Für die die sterben, kann es heißen:
...ich glaube, dass Gott mir ewiges Leben und Frieden schenken wird.
Das hilft loszulassen und alles, was wichtig war, in Gottes Hand zu legen.
Für die, die zurück bleiben, kann es heißen: Wir können Abschied nehmen, weil wir wissen, dass die Sterbenden zu Gott gehen. Er kann uns Kraft geben zum Weinen, in dem Vertrauen, dass er auch unsere Tränen trocknet, weil er uns neues Leben nach dem Tod eines nahen Menschen schenken wird.
Und manchmal heißt es auch: wir können Abschied nehmen und frei werden von aller Last, allem Schweren, ja, auch Bösem, was mit dem Leben dieses Menschen für uns verbunden war. Wir müssen nicht im Hass über den Tod verbunden bleiben, weil Gott uns hilft, loszulassen.
Wir glauben, dass der christliche Glaube hier einen wirklichen Schatz bietet. Wir stehen als Kirchen dafür ein, dass diese Hoffnung lebendig bleibt unter den Menschen und bieten durch Rituale für Trauer und Abschied eine Möglichkeit, diese Zeiten zu bestehen. Damit meinen wir ausdrücklich nicht nur die Trauerfeier, zu der Sie natürlich hier etwas finden werden, sondern auch:
– Hilfen für das Gespräch mit Sterbenden und Trauernden
– Abendmahl am Kranken- oder Sterbebett
– Umgang mit Toten
– Hinweise zu den aktuellen Debatten über Medizin an den Grenzen des Lebens
– Informationen zu einer christlichen Patientenverfügung.
Trauerfeiern finden in der Regel in der Friedhofskapelle statt. Natürlich werden auch Trauerfeiern in der Kirche vorgenommen. Ein Bestatter Ihrer Wahl nimmt Kontakt zu den Pastoren auf.
Die seelsorgerliche Begleitung durch unsere Pastoren ist gebührenfrei. Trauerfeiern halten wir für Kirchenmitglieder. Für die Nutzung der Leichenhalle und des Friedhofs entstehen in jedem Fall Gebühren, aus denen die Einrichtungen des Friedhofs unterhalten werden. In der Regel wird der Verstorbenen am Sonntag nach der Trauerfeier im Gottesdienst in der Kirche noch einmal in der Fürbitte gedacht.
Wichtige Dokumente für die Trauerfeier
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